Gründung
1968
Die Gründung des
Vereins gestaltete sich recht merkwürdig,sie verdient ein
eigenes Kapitel:
Die
Bahngespanne Ibele/Wipper und Luitz/Ludwigkeit waren bereits seit 1961
bzw. 1963 aktiv gewesen, als in einer Stammtischrunde des Jahres 1967
Roland Hausmann die Idee hatte, zur Unterstützung dieser
Aktiven eine Art Fanclub zu gründen. Die Sache gestaltete sich
aber bald größer, als die Herren Erwin Buck,
Reinhold lbele und Willi Wipper begeistert mit "einstiegen"
und die
erforderlichen 33 Mitglieder für eine
ADAC-Ortsclubgründung werben. Hauptzweck der
Vereinsgründung war damals zweifellos die
Durchführung von "eigenen" Grasbahnrennen gewesen.
1970
Schon
im nächsten Jahr, 1970, wollte man das 1 .Grasbahnrennen
ausrichten. Da galt es aber erst einmal, das finanzielle Risiko
abzufangen. Bald hatte man 20 Förderer beisammen, die mit je
DM 1000.- persönlicher Haftung dazu bereit waren.
(Ihre
Namen sind: Buck Erwin, Hausmann Roland, Luitz Eugen, Markl Otto, lbele
Rein-hold, Wipper Willi, KüchIe Franz, Küchle Xaver,
Bader Alwin, Sauter Hans, Hager Hans, Reichle Alfons, Szembek Hans,
Feuerstein Gebhard, Glocken Karl, Hoffmann Erich, Wild Karl, Blazer
Josef, Sonntag Karl und Sonntag Rudolph).
Am
27.Juni 70 sollte dann die erste Großveranstaltung
über die Bühne gehen, doch das Wetterglück
war den Vogten an jenem Sonntag abhold, als schwere Regenfälle
und Stürme über die Bahn im Ortsteil Küchel
feg-ten. Das Rennen am Wiederholungstermin, dem 12. Juli, war dann aber
ein voller Erfolg. Dieses erste, noch
nationale Rennen sah ein
begeistert mitgehendes Publikum, wie man es bis heute selten mehr
gesehen hat.
(Zu
bemerken noch: 1. und einziger Sieg der Lokalmatadore lbele/Wipper vor
heimischen Publikum; anderswo hatten diese beiden zu jener Zeit Siege
"en gros"! Sieger Solo-Klasse: Edi Lachner).
1971
1971mußte
bereits auf eine neue Bahn aus-gewichen werden, und zwar nach Grenis,
Gemeinde Karsee. Wieder Regen bis kurz vor Veran-staltungsbeginn! Zum
Trost ein Sieg des zweiten Lokalgespannes, Luitz/ Ludwigkeit. 1971
begann man auch mit den beliebten Ausfahrten für die
älteren Mitbürger, die man aber heute nicht mehr
durchführt, da das erhöhte Verkehrsaufkommen
größere Gefah-ren mit sich bringt.
1972
1972
durfte dann erstmals ein Grasbahn-rennen mit internationaler Besetzung
gestar-tet werden (Sieger int. Soloklasse: Richard Geer, England,
Seitenwagen: Hattig/Brauns).
1973
Eine
kleine Katastrophe für den Club bedeutete das Wetter am
24.Juni 1973. Extremes Regenwetter verhinderte die
Durchführung des 4. int. Grasbahnrennens. Beim
Wiederhol-ungsrennen am 19.August startete ein Großteil der
Fahrer trotz finanzieller Einbußen dennoch, darunter der
damalige britische Sei-tenwagenchampion, Gerry Wheeler. (Leider sind
die damals aufgenommenen Verbindun-gen zu englischen Gespannfahrern
wieder "eingefroren", da die deutsche OMK andere technische
Bestimmungen hat.) Obwohl das Wetter auch nicht viel besser wer wie
beim ersten Termin und wiederum eine neue Bahn (Moser) benutzt werden
mußte, sahen die Vogter damals mit Optimismus in die Zukunft.
Das Verbot der "Schwenker", der gelenkten Seitenwagen also, konnte
daran nichts än-dern. (Sieger Solo: Hans Wassermann, Sw.: de
Koning/Verbrugge, Niederlande).
1974
Das
5. int. Grasbahnrennen am 9.Juni 1974 brachte dahingehend eine
Neuerung, dass in der lnt. Solo-Lizenzklasse nach einem dem sog.
Speedway-Modus, gefahren wurde. Diese dem üblichen
4er-Speedway entnommene Regelung wurde auf der Grasbahn erstmals in
Anwendung gebracht, hier allerdings mit je 6 Fahrern. Kurz gesagt, hat
sich dieses System, bei dem jeder Fahrer einmal gegen jeden
Mitkonkurrenten antreten muss, gut bewährt und für
Spannung fast immer bis zum letzten Lauf gesorgt. (Sieger Solo int.:
Julian Wigg, England, Sw. int.: Wheeler/Holt, England; Sw.
nat: Die
Clubfahrer Gebrüder Bachhäubl).
Im
Jahre 1974 übernahm der Vogter Club auch die Ausrichtung des
lnt. Grasbahnrennens im 14 km entfernten Liebenhofen bei
Grünkraut. (Sieger Solo: Hans Wassermann). Das Fachmagazin
"Bahnsport Aktuell" schrieb damals (etwas ungläubig..): "Ein
Club, zwei verschiedene Rennstrecken..... einmalig in Deutschland.
1975
Das
6.int.Grasbehnrennen am 1 5.Juni 1975 in Vogt war endlich einmal von
trockenem, warmen Wetter begünstigt. (Sieger Solo: Georg Hack,
Sw: Luitz/Bacher).
Auch
1975 richteten die Vogter das Liebenhofener Grasbahnrennen aus, das in
der Seitenwagenklasse als Vorlauf zur Deutschen Bahnmeisterschaft
gewertet wurde (Sieger Soloklasse: Hans Wassermann).
Aus
Clubsicht erwähnenswert ist der 1. Sieg von Willi Stauch vor
heimischen Publikum eben in Liebenhofen,
eine Woche nach seinem 1. Sieg
überhaupt, den er auf der Fuchskaute (Westerwald) erringen
konnte. Damals noch in der "Ausweisklasse" startend, war Stauch der
absolute Topfahrer des Clubs (zweimal deutscher Vizemeister der
Junioren, 2. im Speedway/Team).
1976
Das
Jahr 1976 brachte einen vorläufigen Höhepunkt in der
kurzen Renngeschichte des Vereins, als auf dessen Betreiben hin
erstmals ein Länderkampf auf der Grasbahn stattfand (13.Juni).
Dank einer Bravourleistung von Manfred Tamm (Stuttgart) konnte das
Deutsche Team (Hack, Bacik, Klaus, Tamm, Lehmann, Kolbeckj mit 44:43
denkbar knapp gegen die britische Auswahl gewinnen. (Godden, Hartley,
D. Baybutt, Moore, Leadbitter, Hughes. Sw: Datzmann/Haag). Angemerkt
werden muss hierzu noch, dass die englische Fachpresse komplett
angereist kam, die deutschen Presseorgane aber nur schwaches Interesse
zeigten; deutsches Fernsehen einmal mehr Fehlanzeige.
Weniger
glücklich verlief das Int. Grasbahnrennen in Liebenhofen (29.
August 1976). Eine Serie schwerer Stürze, die auf die
unbefestigte Zieleingangskurve zurückzuführen waren,
veranlassten die Vogter, das Liebenhofener Rennen vorerst nicht wieder
aufzunehmen. (Sieger Solo: Franz Kolbeck, Sw: Läuppi,
Läuppi, Schweiz).
Letztes
Grasbahnrennen 1980
1980
wurde endgültig das letzte Grasbahnrennen in Vogt/Hengenen
gestartet. Der finanzielle Aufwand wurde zu groß und
hätte den Verein erdrückt. Jedoch die
Stock-Car-Rennen des AMC wurden mit je 2 Veranstaltungen pro Jahr
weitergeführt, da die Stock-Car-Strecke bis 1990 von
Tübingen aus genehmigt war.
Im
Jahre 1973 wurde die Jugendgruppe des AMC gegründet, die sich
alsbald mit der Ausrichtung von Mofa- und Mopedturnieren
nützlich machte. Diese Gruppe hat auch schon mehrere
Ausflugsfahrten zu Ausstellungen und weiter entfernten Rennstrecken
organisiert, so zum Salzburgring und nach Hockenheim.
Zu
erwähnen ist dann noch die erste Rennmotorrad-Ausstellung am
22.Juli 1973.
Der
Vogter Club pflegt
jedoch nicht nur Belange des Motorsports, sondern möchte auch
echte Kameradschaft nach innen und außen üben. Dem
diente v.a. auch das 1976/77 in Eigenregie erbaute Vereinsheim, das
sich als Stätte sozialer Begegnung bereits bewährt
hatte. Zahlreiche gut besuchte Veranstaltungen vom Nikolausabend
für die Kleinen bis zum Altennachmittag für die
Senioren zeigten der Vereinsführung, dass sie im Ganzen
gesehen den richtigen Kurs steuerten.
Im
Herbst 85 wurde das von uns 1977 eröffnete Vereinsheim an das
Bürgerliche Brauhaus Ravensburg fest verpachtet, da wir in
finanziellen Schwierigkeiten waren durch die vorhergehenden Rennen.
1977
Im
April 1977 kam eine völlig andersartige Motorsportart hinzu:
Stock-Car-Rennen. Es war die Idee von Stephan Sinz (dem damaligen
Rennleiter) gewesen, es auch in Oberschwaben mit dieser
spektakulären
Sportart zu versuchen. Der Erfolg gab ihm recht:
Die Zuschauerzahlen stiegen stetig an. Beim 4. Rennen
am 8. Oktober
1978, wurden rund 8.000 Zuschauer registriert, gegenüber 4.000
beim 1. und 6.000 beim 3. Rennen. Da der Club mittlerweile
über eine eigene Stockcar-Rennstrecke nahe Vogt
verfügte, stand der Abhaltung von jährlich zwei
dieser beliebten Karambolage-Rennen nichts mehr im Wege. Die Zustimmung
der Behörden wie der Anlieger vorausgesetzt. (Diese Crash
-Rennen wurden genau genommen vom Stock-Car-Club Vogt e.V. organisiert.
Praktisch wurde jedoch in Personalunion mit dem AMC gearbeitet).
Inzwischen
wurden auch die Tourenfahrer des AMC Vogt aktiver. Unter der Leitung
von Peter Rouss wurden viele Tausend Kilometer zu Motortreffen in
vielen europäischen Ländern zurückgelegt -
unfallfrei, was
betont werden muss.
1978
Das
8. Int. Grasbahnrennen am 12. Juni 1977 und das 9. Int. Grasbahnrennen
am 27.August 1978 fanden auf einem Privatgrundstück in
Waldburg-Edensbach statt (Sieger 77: Conny Samuelsson, Schweden, Sw.:
Artus/Higgin, England, Sieger 78 Georg Hack, Sw.: Schreck/Egger].
Beim
9.Rennen bot der Verein im Rahmenprogramm den weltbekannten
Motorradartisten Jürgen Baumgarten auf. Trotzdem und trotz
gebotener sportlicher Höchstleistungen machte der Verein ein
beträchtliches finanzielles Minus. Anlass genug für
die Vogter, einmal eine Bilanz ihrer Grasbahnrennen zu ziehen.
Ungünstig wirkte sich sicher aus, dass der Club in der Wahl
seiner Renngrundstücke keine glückliche Hand hatte:
fünferlei Rennstrecken (ohne Liebenhofen) sind einfach zuviel
in neun Jahren. Sodann zieht sich "schlechtes Wetter" wie ein roter
Faden durch die Renngeschichte - höhere Gewalt eben!
Vermeidbare Pannen waren allerdings (und dies geht zu Lasten
vorgesetzter Stellen!) die Terminkollisionen mit benachbarten
Veranstaltungen (z.B. Moto-Cross in Wangen u. Biberach, Flugplatzrennen
in Mengen).
1979
Trotzdem
hat es auch 1979 wieder ein int. Grasbahnrennen gegeben (19.August).
Echter Idealismus ist eben nicht tot zu kriegen. Die Sparte Stockcar
plante gleich wieder zwei Rennen, für den 8.April und den
7.Oktober 1979.
Trotz
großer Schwierigkeiten von Naturschutz und Umwelt konnten wir
das schon fast tot gesagte Stock-Gar-Gelände bis 1990
für Veranstaltungen nutzen. 1987 konnten wir mit unseren
Stock-Car-Fahrern noch 10 Jahre Stock-Gar-Rennen feiern.
Ende
Stock-Car-Rennen
1990
wurden unsere Anträge vom Landratsamt Ravensburg sowie von
Tübingen in erster lnstanz abgelehnt. Weitere Anträge
wurden nicht gestellt, da keine Möglichkeit für eine
Genehmigung bestand. Für den AMC
war dadurch eine der
aktuellsten Veranstaltungen versagt worden. Übrig blieben die
Orientierungsfahrten.
In
den Jahren 1979-80 wurde aktiv mit den Motorradtrialern gearbeitet, so
dass sich hier gute Erfolge einstellten. Die Gruppe der Trialer
erhöhte sich schlagartig auf 15 aktive Fahrer, die in ganz
Deutschland gute Erfolge einfuhren.
1981
1981 wurde vom AMC das ADAC-Gau-Jugend-Treffen veranstaltet. Zu dem
Gau-Jugend-Treffen war für den AMC wieder einmal ein kleiner
Rekord fällig, 267 Teilnehmer nahmen an dieser Veranstaltung
teil, die höchste Teilnehmerzahl, die bei allen
durch-geführten Gau-Jugend-Treffen erreicht wurde. Die Vogter
Jugendgruppe war bei den Gau-Treffen einer der erfolgreichsten Gruppen,
die je teilnahmen. Es war nicht nur der Gesamt-Sieg bei den Vogtern,
sondern auch die Pokale der einzelnen Wettbewerbe.
1982
wurde in die Jugendgruppe Fahrradtrial aufgenommen, wo wiederum ein
starkes Interessengebiet für unsere Jugendclubler erschlossen
war. Zu diesen beiden Trial-Sportarten (Motorrad- u. Fahrrad)
veranstaltete der AMC mehrere Meisterschaftsläufe:
Jugendmeisterschaft, Allgäu-Meisterschaft,
Alpen-Pokal und
Trialsportgemeinschaft Südwest, wo auch Vogt seine Meister
stellte, wie z.B. Wipper Hans-Peter, Kugel Hermann und Holzer
Jörg. In den Jahren 83/84 stiegen einige Fahrer in die
Lizenzklasse des Trial ein. 1984-85 wurden aus den Trialfahrern
richtige Motorsportfahrer der B-Klasse für Gelände-
u. Motocross sowie Straßenrennen. Aufgrund guter Leistungen
einzelner Fahrer des AMC plante die Vorstandschaft eine Veranstaltung,
wo sich unsere jungen Talente betätigen konnten.
Motocross
1984
Am
6. Oktober 1984 war es dann soweit, Stadionmotocross auf dem
Stock-Car-Gelände in Vogt. Dies war zugleich
Deutschlandpremiere für ein Stadionmotocross auf Naturboden
mit Naturhindernissen.
Das
zweite Stadionmotocross in Vogt war am 28. April 85 geplant und wurde
auch durchgeführt. Beide Veranstaltungen waren vom
Wetterglück so erfolgreich, dass wir bei jeder Veranstaltung
ca. 20 cm Schnee hatten. Damit war eine Weiterführung eines
Stadionmotocrosses nicht mehr möglich und eine
Finanzierung
eines dritten nicht mehr denkbar.
Mountain
Bike
Das
Mountain-Bike, eine neue, nicht gewohnte Sportart wurde 1990 ins Leben
gerufen, die der Verein bis zum heutigen Tage zweimal im Jahr
durchführt.
Seifenkistenrennen
1969
1969
wurde zum Auftakt gewissermaßen zunächst noch
"klein" gefahren, nämlich in Form eines Seifenkistenrennens
(60 Starter, Sieger: Manfred Lang).
1991
-1993
Nach
anfänglichen Schwierigkeiten wurde das Seifenkisten-Rennen
eine neue Attraktion. Durch die Begeisterung der Jugendlichen
entschloss sich die Vorstandschaft des AMC, ein Jugendkart
anzuschaffen. Durch diese Maßnahme entstand ein neuer
Jugendclub, der sich regelmäßig zum Training und
Veranstaltungen trifft.